Sketche
2021Herbstfest 2021
Heringsessen am 16.10.2021
- Nach der Begrüßung durch Werner Rojahn
- Bislang haben die Sänger Lieder vorgetragen.
Heute werden mit Klavierbegleitung durch Werner Zieß
3 Lieder gemeinsam gesungen.
Seite 7: Bunt sind schon die Wälder F-Dur
Seite 16: Hohe Tannen weisen die Sterne C-Dur
Seite 17: In Altendorf steht ein kleines Haus C-Dur
- Heringsessen
Der anschließende Sketch beginnt mit dem gemeinsam gesungenen Kanon „Wir wollen unsern alten Kaiser Wilhelm wieder ham“
Erst während der Handlung erfährt das Publikum: Es handelt sich um eine fiktive Versammlung des Gesangvereins Altendorf/Einigkeit am 16. Oktober 1898
- Schlussbemerkung (Werner Zieß):
Das Spiel ist aus, aber bitte gestattet mir, noch einige abschließende Worte.
- Die meisten Zitate, Redewendungen, Formulierungen sind wörtlich aus den Protokollen des Gesangvereins Altendorf/Einigkeit entnommen.
- Wie bin ich zu dem Thema des Stückes gekommen?
Vor einigen Wochen und Monaten stand wieder im TAH, dass sich ein Gesangverein nach fast 150 Jahren aufgelöst hat.
Tausende von Menschen haben im Laufe von fast 150 Jahren zusammen gesungen, gelacht, gefeiert, getanzt.
Und dann sitzen am Schluss 4 oder 5 Sänger zusammen und beschließen das Ende des Vereins.
Über 100 Jahre Vereinsleben: Ich wollte mit diesem Stück zeigen, wie weit zurück in die Vergangenheit die Wurzeln unseres Vereins reichen.
Die armen Reichen (2017) Personen: Mr. und Mrs. Snobilsky
Die fesche Lola
Rose (Köchin), Lilly (Zimmermädchen)
Background-Chor
Konzept und Gesamtleitung: Werner Zieß
Ouvertüre
Mit dem ersten Ton erscheint das Plakat „Die armen Reichen“. Der Chor positioniert sich.
1. Szene: Rose und Lilly
Lilly rückt Stühle zurecht, stellt Blumen oder dgl. auf den Tisch, putzt Staub
Köchin „Rose“ kommt mit Fahrrad, Regenmantel, Kopftuch
In dem Moment, in dem Rose auf der Bühne erscheint, setzt der Chor ein.
[1] „Ja, mir san mit`m Raderl da“ (F)
Lilly: Morgen Rose
Rose: Ist das ein Wetter! Ich bin mit dem Fahrrad gekommen. Wenn ich doch ein kleines gebrauchtes Auto hätte!
[2] „Gold und Silber lieb ich sehr“ (F)
Lilly: Wir müssen für einen Hungerlohn arbeiten. Unsere Herrschaften schwimmen im Geld
Rose: Nomen est Omen Lilly: Wie meinst du das? Rose: "S n o b i l s k y" - "S n o b - i l s k y"
Rose und Lilly gehen hinter dem Vorhang von der Bühne; Mr. und Mrs. sind jetzt allein auf der Bühne.
2. Szene: Mr. und Mrs. Snobilsky
Mrs. blättert in einer Illustrierten; Mr. geht erregt hin und her. Mr: Ich bin so wütend auf Herrn Ritschmann!
Mrs: Und warum? (Mrs. steht auf)
Mr: Ich habe ihm erzählt, dass wir eine Yacht gekauft haben und schon unsere ersten Touren hinter uns haben. Er sah mich nur schmunzelnd an, als ich voller Begeisterung unsere Fahrt von Basel bis zur Mosel und eine zweite sogar von Passau fast bis zum Schwarzen Meer schilderte.
– ich dachte, warum lächelt der so komisch?
Dann endlich begann er zu sprechen <Ist eure Yacht seetüchtig? – Nein? – Wir haben gerade einen Törn hinter uns zu den Azoren.
– Vor einigen Monaten sind wir an der Westküste Afrikas bis zur Südspitze gefahren. – Auf den Binnengewässern herum zu dümpeln, nein, das wäre nichts für mich! > –
[3] Alo ahé , so klingt's auf See (F)
Mrs: Siehste! – Ich habe doch immer wieder gesagt: Leg noch 400 oder 500 Tausender dazu und kauf was Vernünftiges!
Mr Du hast gut reden! – Dann wäre dein über alles geliebtes Ferienparadies auf Soerabaya draufgegangen!
[4] Am weißen Strand von Soerabaya (D)
Mrs Fang nicht damit an! – Dein Luxus-Anwesen auf Hawaii wäre mit Sicherheit vor Soerabaya an der Reihe gewesen. Im letzten Jahr waren wir nur zwei Wochenenden auf Hawaii, aber über fünf Wochen am Strand von Soerabaya.
[5] Eine Insel aus Träumen geboren (C-Dur)
Mr Du verschwendest unser Geld! - Kannst du deine Garderobe nicht in Hamburg oder München kaufen? – Muss es denn immer Paris oder gar New York sein?
Mrs Das sind doch Lappalien! – Willst du mir etwa vorschreiben, wo ich meine Kleidung kaufe?! – Möchtest du, dass ich wie eine einfache Bürgersfrau herumlaufe?!
Du machst mir den Vorwurf, ich verschwende unser Geld. Wie war denn die Situation, als du unser Flugzeug gekauft hast? – Nein, ein gebrauchter Flieger kam nicht in Frage! Es musste eine nagelnahe Cessna sein!“ –
Mr Du kannst doch nicht mitreden. Du sitzt doch beim Starten des Fliegers immer käsebleich mit Scheuklappen in der Mitte und schluckst Pillen gegen deine Höllenangst!
Du genießt es doch nicht, wenn man, dem Himmel so nah, über Land und Meer gleitet, wenn die Inseln silbern und hell im Morgenlicht flimmern.
[6] Ich grüß meine Insel im Sonnenlicht (C-Dur)
Mr. geht träumend und gestikulierend hin und her, dann plötzlich:
Mr Und wie ist es mit deinen Schönheits-Operationen? – Weißt Du, wieviel die kosten? – Wenn das so weiter geht, müssen wir unseren Fahrzeugpark drastisch abspecken! –
Mrs Soll ich mich etwa mit einem popligen Mercedes kutschieren lassen? – Mr Und deine Sitzungen bei Professor Dr. Himmel …“ –
Mrs Ich leide dauernd unter Depressionen, seit ich erfahren habe, dass du unser Geld mit dem Flittchen von dem Eros-Center… –
[7] Ich bin die fesche Lola, der Liebling der Saison (G-Dur)
Auftritt von Lola
Kleine Pause. Frau Rose erscheint mit Kochhaube, unbemerkt von den Herrschaften, sie tritt wieder zur Seite.
Mr. Übrigens, Frau Rose kam gestern zu mir und meinte, sie sei doch schon Jahrzehnte bei uns angestellt, bereits bei deinem Vater hätte sie gewissenhaft für uns gearbeitet. Und dann fing sie an, über ihre schwierige finanzielle Lage seit dem Tode ihres Mannes zu jammern.
Mrs Und?
Mr Sie fragte, ob ich ihr Gehalt etwas erhöhen könnte – vielleicht um 200 €.
Mrs Und?
Mr Ich habe ihr erklärt, wir seien zurzeit wegen der politischen Unruhen nicht so flüssig. –
Er fügt leise hinzu (sich zum Publikum wendend):
Das einfache Volk tratscht doch. Ich stell mir vor, ich gäbe ihr 200 €, dann kämen am nächsten Tag die Köchin, die Zimmermädchen, der Chauffeur und mit Sicherheit der Gärtner! –
Mrs Und auch der Verwalter – und der wäre mit 200 € keineswegs zufrieden!
[8] Wer soll das bezahlen
Rose, die das Gespräch mitbekommen hat, tritt hervor:
Rose: „Das Essen ist angerichtet.“
Rose zieht sich schnell zurück
Szenenwechsel Rose und Lilly gehen hinter dem Vorhang zur Bühne. Mr. und Mrs treten dann hinter den Vorhang. Der Vorhang bleibt auf der Bühne |
Rose: „Um auf unser Eingangsgespräch zurückzukommen: Nachdem ich zufällig die finanzielle Situation unserer Herrschaften erfahren habe, komme ich zu folgender Erkenntnis: Ich muss jeden Cent umdrehen, aber ich möchte nicht mit Frau Snobilsky. tauschen, denn unsere Herrschaften sind noch sehr viel ärmer dran als wir!“
Alle Akteure erscheinen auf der Bühne, während das Akkordeon das Thema improvisiert und variiert. (D)
Wenn alle Akteure sich auf der Bühne aufgestellt haben: =>
[9] Was frag ich viel nach Geld und Gut (D)
Anschließend: Schlussakkord als Zeichen, sich zu verbeugen bis der Akkord aufhört.