Kurioses aus Protokollen der Anfangsjahre der Vereine

 Heute teilt man bei geheimen Abstimmungen Zettel aus, auf denen man Namen bzw. "Ja" oder "Nein" notieren kann,  früher wurde ballotiert. Dabei arbeitete man mit verschiedenfarbigen Kugeln, die in einen Kasten geworfen und dann ausgezählt wurden.

Ballotiert wurde im Gesangverein Altendorf z.B., wenn sich jemand um die Aufnahme in den Gesangverein Altendorf beworben hatte,

    wenn dem Dirigenten pro Singabend 50 Pfennige mehr bewilligt werden sollten und man eine unerquickliche Diskussion darüber vermeiden wollte,

        wenn man sich nicht einigen konnte, ob der Gesangverein Altendorf den hochlöblichen Gesangverein Einigkeit zu einer Dampferfahrt einladen sollte.

1886 wurde in feierlichem Rahmen die erste Vereinsfahne des Gesangverein Altendorf geweiht, 1887 die Fahne des Gesangverein Einigkeit.

Die Niederschriften der frühen Jahre berichten von internen Vereinsangelegenheiten, die in einer zum Teil recht amüsanten Weise die Geschehnisse der damaligen Zeit widerspiegeln:

Man sichert sich ab durch eine Sterbekasse und durch eine Feuerversicherung,

die 15 Mark Erlös für den geplünderten Weihnachtsbaum werden beim Singen in Bier vertrunken,

auch beim Begräbnis eines passiven Mitgliedes soll nunmehr gesungen werden,

der Tischlergeselle Karl Böker wird von sämtlichen Vergnügen ausgeschlossen, weil er den Betrag von 1,50 Mark zu zahlen sich geweigert hat,

bei Familienabenden hat jeder eine Dame frei,

das Vereinsklavier wurde zum Höchstgebot von 7 Mark an August Dormann veräußert,

 der Vereinsbote erhält für das Einkassieren der Beiträge 50 Pfennige im Quartal mehr,

Der Jahresbeitrag beträgt 3,30 Mark, als Eintrittsgeld wird 1,- Mark erhoben.